Das Gesundheitssystem gerecht und zukunftsfähig gestalten!
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Europäische Gesundheitskongress München findet drei Wochen nach der Bundestagswahl in Deutschland statt. Dann werden die Weichen im Gesundheitswesen wieder neu gestellt. Neben der Gerechtigkeitsfrage stellt der Kongress daher die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitssystems in den Mittelpunkt der Diskussion.
Die derzeitige Finanzierung im Gesundheitswesen ist historisch gewachsen. Nur ein Teil der Bürger zahlt in eine solidarische Krankenversicherung ein und dann auch nur einen Teil des Einkommens. Dass Arbeitgeber nicht mehr paritätisch an den Kosten beteiligt sind, wird auch ein Wahlkampfthema in den nächsten Monaten sein. Verteilt wird das Geld durch den Morbi-RSA – ein Verteilungssystem, das viele Krankenkassen als ungerecht empfinden und regionale Faktoren nicht einpreist. Im Herbst erscheinen die Gutachten zur Neugestaltung.
Von entscheidender Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitswesens ist die Verzahnung des ambulanten und stationären Sektors. Große Erwartungen werden in diesem Zusammenhang auch mit der Digitalisierung verknüpft. Die Digitalisierung kann mit ihren Einsatzmöglichkeiten von Telemedizin, APPs und Big Data einen wesentlichen Beitrag für eine bessere Gesundheitsversorgung leisten. Aber hier ist vor allem die Politik gefordert, den rechtlichen Rahmen und finanzielle Anreize zu verbessern. Der Krankenhaussektor mit seinem Bedarf an weitreichenden Zukunftsinvestitionen einerseits und chronischer Unterfinanzierung andererseits wird im besonderen Fokus des Kongresses stehen. Qualität als Kriterium für die Vergütung ist das Zukunftsthema. Mit dem Krankenhausstrukturgesetz, das in diesem Jahr scharf gestellt wird, sind die Weichen in diesem Sektor gestellt worden. Reha-Kliniken fordern nun ebenfalls einheitliche Qualitätskriterien und bessere Vergütung für bessere Qualität.
Wir laden Sie nach München im Oktober ein. Professor Josef Hecken, der Vorsitzende des mächtigen gemeinsamen Bundessausschusses, hat uns schon zugesagt und auch Staatsministerin Melanie Huml. In Bayern hält man Neues nicht immer gleich für besser, aber wenn sich Bayern auf den Weg macht, dann packt man die Probleme an. Das Landarztproblem und die Vernetzung der Gesundheitsregionen sind solche Beispiele.
Wir freuen uns auf Sie!
Herzliche Grüße
Ihr Prof. Dr. Günter Neubauer
Direktor, Institut für Gesundheitsökonomik
Ihre Claudia Küng
Geschäftsführerin, WISO S.E. Consulting GmbH